Beim Fensterkauf ist die Wärmedämmung ein maßgebliches Kriterium für die Entscheidung, welche Fenster es sein sollen. Dabei kommt heute fast nur noch spezielles Wärmeschutzglas zum Einsatz. Dieses arbeitet mit einer Beschichtung, so dass möglichst wenig Wärme über das Fenster nach außen entweichen kann. Aber nicht alleine die Wärmedämmung am Glas ist entscheidend, auch der Fensterrahmen trägt zur Wärmedämmung bei. Hier sind es vor allem Luftkammern, die in den Rahmen eingelassen sind, die dessen Wärmedämmwerte verbessern.
Funktionsweise der Wärmedämmung am Fensterglas
Für die Wärmeschutzverglasung wird eine spezielle Beschichtung benötigt, die aus Silber besteht und hauchdünn auf die Fensterscheiben aufgetragen wird. 1982 wurde bereits die erste Wärmeschutzverglasung bzw. ein Vorläufer der heutigen Gläser entwickelt. Damals beschichtete man die äußere und innere Fensterscheibe mit Silber, wobei diese Wärmedämmschicht immer im Scheibenzwischenraum aufgetragen wird. Dadurch ist die Beschichtung bestens geschützt.
Das Prinzip der Funktionsweise ist einfach. So können durch das transparente Glas Sonnenstrahlen von außen in den Raum gelangen und diesen indirekt aufheizen. Wie hoch der Anteil der einfallenden Sonnenstrahlung ist, gibt übrigens der g-Wert an. Durch die Silberbeschichtung werden die Sonnenstrahlen „gefangen“, so dass sie zwar in den Raum eindringen können, aber bei Reflexion nicht wieder nach außen treten können. Die Beschichtung sorgt stattdessen dafür, dass die von innen reflektierte Sonnenstrahlung erneut reflektiert und zurück in den Raum geworfen wird. Dadurch wird ebenfalls verhindert, dass Wärmeabstrahlungen aus dem Raum selbst nach außen dringen können.
Wärmedämmung am Fensterglas sorgt für besseres Raumklima
Spezielle Wärmeschutzverglasung kann heute aber mehr als nur die Wärme im Raum halten. Auch der Wohnkomfort, namentlich die Behaglichkeit im Raum, wird gesteigert. So erhöht sich die Oberflächentemperatur der Fensterscheiben durch die spezielle Silberbeschichtung. Insgesamt wird dadurch die so genannte thermische Behaglichkeit, die in der DIN Norm DIN EN ISO 7730 klar definiert wird, gesteigert.
Moderne Wärmeschutzverglasungen sind so ausgeführt, dass die Oberflächentemperatur der Fensterscheiben möglichst gleichmäßig ausfällt. Damit herrschen Temperaturunterschiede zwischen Glasmitte und Glasrand von maximal drei Grad Celsius. So kann sich keine kalte Luft an den Fensterscheiben sammeln und vor diesen „herunterfallen“. Die typischen Kaltluftseen vorm Fenster werden so vermieden.
Wärmedämmung der Fensterscheiben lässt sich kombinieren
Die Wärmedämmung am Fensterglas kann zudem mit weiteren Komforteigenschaften kombiniert werden. So lässt sich eine Wärmeschutzverglasung zusätzlich mit dem Schallschutz verbinden. Dabei sind Schallschutzgläser durch ihren asymmetrischen Aufbau gekennzeichnet, die einzelnen Fensterscheiben sind also unterschiedlich dick. Dies sorgt für eine weniger starke Übertragung der Schwingungen von der äußeren auf die innere Scheibe, wenn Schallwellen darauf treffen. Insgesamt kann so weniger Lärm nach innen dringen.
Schallschutzfenster werden vor allem in den Schlafräumen empfohlen, denn es ist mittlerweile wissenschaftlich erwiesen, dass erhöhte Geräuschpegel im Schlafzimmer den Schlaf nachhaltig stören können. Die Folgen sind ein weniger erholsamer Schlaf, oftmals Konzentrationsstörungen am Tage, Leistungsverluste und langfristig sogar gesundheitliche Probleme. Deshalb ist es gerade in lauten Wohngegenden sinnvoll, auf Schallschutzfenster zu setzen.
Diese lassen sich wiederum in Schallschutzklassen (SSK) einteilen. Sie reichen von SSK 1 bis SSK 6. Je höher die Schallschutzklasse, desto höher auch der Schallschutz selbst. Allerdings geht ein höherer Schallschutz auch mit höheren Kosten einher, weshalb viele Eigenheimbesitzer Schallschutzfenster tatsächlich nur in den Wohn- und Schlafräumen einsetzen.